Am 1. Januar 1989 begann Sozialpädagoge Helmut Hartl seinen Dienst in der Diakonie Ingolstadt. Zu dieser Zeit begann das Angebot der Diakonie, verschuldete Menschen zu beraten und zu begleiten. Von Anfang an prägte Helmut Hartl diese wichtige Beratungsarbeit – die Schuldnerberatung, später erweitert um die Insolvenzberatung.
Schulden das ist, wenn das Einkommen nicht reicht um alle Ausgaben zu decken. Das geht weitaus schneller, als man vielleicht denkt, mahnte Hartl bei vielen Gelegenheiten. Und setzte sich mit aller Kraft und Phantasie für „seine Schuldnerberatung“ ein.
Die Beratung hilft Familien und Personen, die mit dieser Situation der Verschuldung nicht mehr alleine fertig werden. Die Hilfesuchenden sollen in wirtschaftlicher, rechtlicher und psychosozialer Hinsicht wieder in die Lage versetzt werden, mit ihren finanziellen Dingen sachgerecht, vernünftig und verantwortungsvoll umzugehen und einen geordneten Haushalt zu führen. Das war in allem Tun die Prämisse, die Hartl immer verfolgte.
Anfangs als Einzelkämpfer mit einer Beratungsstelle für die Bürger in der Stadt Ingolstadt. Aber sehr schnell etablierte sich die Beratung und weitete sich gleichzeitig in der Region aus. Zum heutigen Zeitpunkt sind acht Beraterinnen und Berater mit fast fünf Vollzeitstellen tätig. Mit der später hinzugekommenen Insolvenzberatung kann Hartl insgesamt auf ein sattes Ergebnis seines beruflichen Lebenswerkes zurückblicken. Die Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie Ingolstadt ist nun tätig in der Stadt Ingolstadt, in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und zuletzt auch im Landkreis Kelheim.
Hartl war als Leiter der Schuldner- und Insolvenzberatung zuständig für die Ausbildung, Anleitung und Qualitätssicherung der in dem Bereich tätigen Kolleginnen und Kollegen. Darüber hinaus sorgte er als überregionaler Vertreter in verschiedenen Verbänden für die fachgerechte Entwicklung der Schuldner- und Insolvenzberatung in Bayern.
Eins war ihm als Profi immer wichtig, die sogenannte Prävention. Schulden gar nicht mehr aufkommen lassen. Jugendliche schon in den Schulen und Stadtteiltreffs aufzuklären, wie schnell Schulden entstehen können und wie man das vermeidet.
Nun ist der Ruhestand gekommen. Nach den vielen Jahren mehr als wohlverdient. Mit einem Segensgottesdienst in der Matthäuskirche unter Leitung von Pfarrerin Maren Michaelis entpflichteten wir Helmut Hartl von seinem Dienst.
Bei der sich anschließenden internen Feier verabschiedeten sich Mitarbeitende und Vorstand, Diakon Christof Bayer, in launigen Worten und hielten Rückblick auf seine lange Tätigkeit.