Der Jugendtreff AuT53 existiert mittlerweile seit 10 Jahren im Soziale Stadtgebiet Augustinviertel. Anlass genug, um dem Haus einen neuen Farbanstrich und ein neues Graffiti zu verleihen. Deshalb ließ die Stadt das Gebäude zu Beginn des Sommers neu streichen und wir hatten gemeinsam mit unseren Jugendlichen die Chance ein eigenes neues Graffiti zu entwickeln und anschließend an die Fassade zu sprayen.
Dieses JuWill-Projekt richtete sich an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahren, die den Treff noch nicht allzu lang für ihre Freizeitgestaltung nutzen. Durch die Mitwirkung sollte sowohl die Bindung und das Zugehörigkeitsgefühl zum Treff als auch untereinander gestärkt werden. Ebenso stellten wir einiges an kreativem Potenzial bei unseren Mädels und Jungs fest, welches sie durch die Teilnahme am Projekt ausleben konnten. Begleitet wurde das gesamte Projekt durch den erfahrenen Graffitisprayer Markus Beller.
Anfangs sammelten wir Ideen über Schrift, Form, Farbe und Gestaltungsvarianten bis letztlich eine Graffitiskizze entstand, mit der sich alle identifizieren konnten. Danach ging es zum Praktischen. Natürlich wurde nicht sofort drauflos gesprüht, sondern an einer Übungswand konnte der Umgang mit der Spraydose geübt werden. Danach wurde es spannend: Die Hauswand sollte nun gemeinsam bunter gestaltet werden. Zuerst entstand der Schriftzug, danach die Formen drum herum. Immer wieder konnten sich die Jugendlichen bei der Auswahl der Farben, bei der Weiterentwicklung des Graffitis und beim Sprayen beteiligen. Das neue Graffiti ist wirklich sehr toll geworden und zurecht sprechen unsere Jugendlichen stolz von ihrem Graffiti. Bereits nach kurzer Zeit erhielten sie Anerkennung von anderen Jugendlichen und Erwachsenen, die total begeistert von der neuen Hauswand sind.
Während des Projektes wurde auch über das illegale Besprühen von Wänden gesprochen. Den Jugendlichen war bis zu diesem Zeitpunkt zwar klar, dass es nicht erlaubt ist, irgendwohin irgendwas zu sprühen, aber dass dadurch weitreichende polizeiliche und finanzielle Konsequenzen folgen, wurde ihnen erst durch das Projekt bewusst.
Ein großes Dankeschön geht an alle engagierten Jugendlichen, freiwilligen Helfer und weiteren Unterstützer des Projektes.
Julia Rudolph, Sozialpädagogin Offene Jugendarbeit Südost