Seit langem gab es die Idee unter den Jugendlichen im Jugendtreff AuT53 ein Tonstudio zu installieren, um Raps aufnehmen zu können sowie eigene Beats zu machen.
Die Beschäftigung der Jugendlicher in einem Tonstudio ist durchaus eine sinnvolle und vor allem vielfältige Freizeitbeschäftigung. Durch das Texten eigener Raps wird die Persönlichkeitsentwicklung auf kreative Art gefördert. Die Jugendlichen lernen sich selbst auf individuelle Weise auszudrücken. Sie setzen sich in ihren eigenen Songs mit ihrer Emotionalität und ihrer Lebenswelt auseinander, können darin Ängste, Sorgen, Hoffnungen, Wünsche und Träume verarbeiten.
Unser Tonstudio bietet außerdem einen einfachen Zugang zu der Arbeit mit Medien und Musik. Die Jugendlichen müssen dafür nicht in eine Musikschule gehen, um Rappen zu können oder Beats zu machen. Sie lernen gegenseitig voneinander, welches das Gemeinschaftsgefühl untereinander stärkt.
Wir nahmen uns der Idee an und begannen in unseren Räumen ein Tonstudio zu gestalten und aufzubauen. Natürlich wirkten die Jugendlichen von Anfang an mit und haben als erstes beim Malern des Raumes geholfen. Selbst die Tische, auf denen das Tonstudio aufgebaut ist, wurden von den Jugendlichen eigenhändig künstlerisch gestaltet.
In den Faschingsferien eröffneten wir dann das offene Tonstudio mit einem „Rap-Workshop“. Dieser wurde zunächst von den jüngeren Jungs unseres Treffs genutzt. Mit einem Profi lernten sie, wie man einen Rap „herstellt“ und hatten vor allem Spaß in der Arbeit mit der gereimten Sprache. Zu einem Beat wurde dann der entstandene Rap aufgenommen. Der erste Rap war im Kasten!
Seitdem nutzen nicht nur Jungs das Tonstudio zum Rappen und Beats basteln, auch die Mädchen nutzen vermehrt das Tonstudio mit der Möglichkeit des Karaoke-Singens.

Bettina Brüchert, Sozialpädagogin Offene Jugendarbeit Südost